Dank moderner Medizin und hohen Lebensstandards werden wir immer älter. Das Alter birgt aber auch gewisse Risiken. So steigt mit zunehmendem Alter das Risiko, gebrechlich zu werden und zu stürzen. Dabei kann es oft zu Knochenbrüchen kommen, die unter Umständen auch operativ versorgt werden müssen. Auch wenn die Folgen gut versorgt werden können, bleibt bei den Patienten die Unsicherheit, die das Selbstvertrauen schwächt und zu Angst vor neuen Stürzen führt. Wir unterstützen unsere Patienten dabei, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken und wieder ein sicheres Gangbild aufzubauen.

Aspekte der Sturzprophylaxe

Wir sind sehr erfahren darin, die Patienten so zu schulen, damit sie wieder mit sicheren Schritten durch das Leben gehen können.

Unsere Arbeit beinhaltet konkret:
  • Einschätzung der Sturzneigung bei der Eingangsuntersuchung
  • Ausführliche Informationen im Sturzseminar
  • Umfangreiche Informationsunterlagen
  • Beratung der Patienten und der Angehörigen
  • Gangsicherheitstraining im Kurpark
  • Gehparcours für Übungszwecke in der Klink
  • Krafttraining und gezielter Muskelaufbau an Trainingsgeräten
  • Schulung einfacher Übungen für zuhause
  • Versorgung mit Hilfsmitteln

Stürze im Alter – ein großes Problem

Leider ist es so, dass viele ältere Menschen mit fortschreitendem Alter immer häufiger stürzen und sich dabei verletzen. Diese Stürze verunsichern die Menschen oftmals so sehr, dass sie ihren Bewegungsradius immer mehr einschränken, aus Angst erneut zu stürzen. Hier beginnt ein Teufelskreis, denn dadurch lassen die Muskelkraft und Koordinationsfähigkeit nach, was wiederum das Sturzrisiko erhöht.

Fazit: Wissenschaftliche Studien belegen eindeutig, dass regelmäßiges Gang- und Krafttraining das Sturzrisiko um bis zu 72 Prozent reduziert. 

Sturzursachen

Die Ursachen für die Stürze sind meist eine Kombination aus individuellen und äußeren Faktoren. 

Zu den individuellen Faktoren zählen:
  • Alter: Im höheren Alter ab 65 ist es normal, dass die Muskelkraft, die Reaktionsfähigkeit und die Koordination nachlassen.
  • Gangstörungen: Z. B. nach Schlaganfall oder Parkinson-Erkrankung
  • Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates: Z. B. Rheuma, Arthrosen oder Osteoporose.
  • Einschränkungen Hör- und Sehvermögens: Dadurch werden Stolperfallen oder Hindernisse oft nicht oder zu spät erkannt.
  • Inkontinenz: Wenn die Patienten häufig und vor allem hastig die Toilette aufsuchen müssen.
  • Spezielle Medikamente: Wenn bestimmte Medikamente wie z. B. Blutdruckmittel falsch eingestellt oder eingenommen werden und dadurch z. B. Schwindel auftritt. Oder wenn Medikament zum Schlafen oder zur Beruhigung eingenommen werden.
  • Stürze in der Vergangenheit: Diese haben zu Folge, dass die Patienten ängstlich und sehr verunsichert sind und sich immer weniger bewegen.
Zu den äußeren Faktoren zählen:
  • Stolperfallen: Türschwellen, Stufen, Teppiche, nasse oder glatte Fußböden, Kabel.
  • Schlechte Beleuchtung: Bei schummrigem Licht können Stolperfallen übersehen werden. Ist das Licht zu grell können die Patienten geblendet werden.
  • Wohnumfeld: Neue oder anders angeordnete Möbel, beengte Wohnverhältnisse, Stühle ohne Armlehnen.
  • Unzureichende oder fehlende Hilfsmittel: Falsches Schuhwerk, Gehen ohne Schuhe, Verwendung von falsch eingestellten Hilfsmitteln (Gehstützen oder Rollatoren) oder das Fehlen von Hilfsmitteln (Haltegriff Badewanne).

Wie kann man Stürzen vorbeugen?

Wir haben für unsere Patienten und Angehörigen eine Checkliste zusammengestellt, wie sie zu Hause die Risikofaktoren für Stürze reduzieren können:


Treppen:
  • Haben die Treppen beidseitig durchgehende griffsichere Handläufe?
  • Sind die Treppenstufen gut erkennbar, z. B. durch farbige Kanten oder gute Beleuchtung?
  • Sind die Treppenstufen auch bei Nässe trittsicher und rutschfest?

Bodenbeläge:
  • Sind die Bodenbeläge bei Nässe rutschfest und trittsicher?
  • Sind Teppiche trittsicher befestigt und frei von hochstehenden Kanten?
  • Ist der Boden frei von Kabeln und Stolperfallen?

Möbel:
  • Stehen alle Möbel fest und sicher?
  • Sind die Küchenschränke in der richtigen Höhe angebracht?
  • Sind die Gegenstände, die häufig gebraucht werden, leicht zugänglich?
  • Sind Stuhlpolster rutschfest und gesichert?
  • Gibt es in allen Räumen ausreichend Ausruhmöglichkeiten?
  • Ermöglicht die Höhe des Bettes ein gefahrloses ein- und aussteigen?
  • Gibt es in unmittelbarer Nähe des Bettes Ablagemöglichkeiten?

Beleuchtung:

  • Schaltet sich die Beleuchtung im Flur und im Treppenhaus automatisch ein?
  • Sind die Beleuchtungsintervalle lang genug?
  • Sind die Lichtschalter am Bett und an den Türen gut zu erreichen?
  • Geht das Licht ohne Verzögerung an?
  • Blendet das Licht nicht?
  • Spiegelt sich das Licht nicht auf glatten Flächen

Allgemeine Fragen:

  • Ist das Telefon leicht zu bedienen und sind die Tasten groß genug?
  • Können Notrufnummer im Telefon gespeichert werden und sind diese leicht abrufbar?
  • Sind die Fenster und Türen einfach und widerstandsfrei zu öffnen?
  • Ist ein Ersatzschlüssel bei einer Vertrauensperson hinterlegt?
Infobroschüre

Ihr Ansprechpartner

Dr. medic (I.M.F. Klausenburg) Johannes Theil

Chefarzt Innere Medizin/Geriatrie

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